Schüler reisen ins Mittelalter

MERENBERG Geschichte macht am meisten Spaß, wenn sie erlebbar ist. Die Viertklässler der Merenberger Albert-Wagner-Schule hatten auf Einladung des Förderkreises Burg Merenberg Gelegenheit dazu.

Eine Reise ins Mittelalter für einen Tag machte Holger Rittweger mit dem „Mobilen Landschaftsmuseum“ auf der Burgruine Merenbergs möglich.

Wie lebten im Mittelalter die Ritter und die armen Leute? Welche Berufe gab es? Wie wurde gekocht? Was kann man heute noch aus dieser Zeit finden? „Das Zeichen der Waldläufer“ bot den Schülern die Gelegenheit, ins Mittelalter einzutauchen. Rittweger hatte dazu eine Geschichte vorbereitet, die hervorragend zum Ambiente der Burgruine passte: „Noch vor Kurzem haben wir als friedliche und fleißige Bauern gelebt.

Die Katastrophe kam über Nacht. Raubritter haben unser Dorf überfallen, unsere Hütten niedergebrannt und uns von unserem Land vertrieben. Seither müssen wir ohne Schutz im Wald überleben. Der Burgherr würde uns zwar Unterschlupf in der Burg gewähren, aber nur, wenn wir uns als tapfere Waldläufer bewähren und helfen, die Burg zu verteidigen.“ Da es aber per Todesstrafe verboten ist, eiserne Waffen zu tragen, bleibt erst mal nur: Im Bannwald nach geeignetem Holz für eine brauchbare Verteidigungswaffe zu suchen. Außerdem sollten die Schüler dort auch die uralten Amulett-Steine finden und alles sammeln, was man für das Überleben und für die Entzündung eines Signalfeuers auf Mittelalterart braucht. „Nur wer diese Aufgaben erfüllt und sich außerdem im Speerwerfen oder Langbogenschießen bewährt, darf am Ende ein Amulett mit dem Geheimzeichen der Waldläufer tragen“, heißt es in der Geschichte.

Zu diesem Zweck gründeten die Kinder sogenannte „Waldläufer-Horden“ und erhielten Mittelalter-Namen wie Ella die Fliegende, Jakob der Mutige, Clementina die Staubige oder Adelheid die Tanzende. Auch äußerlich passten sich die Kinder dem Mittelalter an und malten sich mit Erdfarben Geheimzeichen auf Stirn, Arme und Beine. Vor der Pirsch in den Bannwald erfuhren sie, was sie alles zu sammeln hatten: Zunder, Steine, Brennholz, Stöcke oder Äste für Speere oder Stoßlanzen, mit denen sich die Waldläufer verteidigen. Wieder zurück, ging es daran, mit dem Messer aus den gesammelten Stöcken Speere anzufertigen.Mitmachen durfte aber nur, wer den „Schnitz-Führerschein“ besaß. Sicherheit sei oberstes Gebot, betonte Rittweger.

Geschichte zum Anfassen macht Spaß und lässt sie besser begreifen, sagt Reiner Kuhl

Geschichte zum Anfassen mache nicht nur Spaß, sondern lasse auch besser begreifen, sagte Reiner Kuhl, der sich als Vorsitzender des Förderkreises Burg Merenberg mit seinem Vorstandskollegen Winfried Stroh vor Ort von dem Projekt überzeugte. Sie stellten auch das Mittagessen für die Kinder bereit.

 

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